zur Startseite

„So gut wie möglich informieren, um die richtige Entscheidung zu treffen“

Ein wesentlicher Bestandteil von Patientensicherheit ist Patienteninformation – denn nur, wer ausreichend informiert ist, kann kompetent handeln. IKK-Vorstand Roland Engehausen hat sich mit Dr. Melanie Weber-Moritz, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz, über Verbraucherschutz und Patientensicherheit im Gesundheitswesen unterhalten.

Frau Weber-Moritz, wo liegen die Schwerpunkte in der Arbeit der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz?

Das Ziel unserer Stiftungsarbeit ist es, Verbraucherschutz bundesweit zu fördern. Wir finanzieren Projekte, die entweder der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), die Verbraucherzentralen oder einer der weiteren insgesamt 50 Mitgliedsverbände des vzbv durchführen. Aktuell unterstützen wir vier Projekte, mit denen wir Verbraucherbildung an Schulen fördern. Zur Verbraucherbildung gehören für uns insbesondere die vier Themenbereiche Gesundheit und Ernährung, Finanzen, Medien und nachhaltiger Konsum.

Wieso ist Verbraucherbildung für die Stiftung ein wichtiges Thema?

Kinder und Jugendliche wissen häufig zu wenig über gesunde Ernährung, Finanzthemen, Vertragsrecht, Datensicherheit oder nachhaltigen Konsum. Das hat auch damit zu tun, dass diese Themen nicht ausreichend im Schulunterricht vermittelt werden. Wir wollen erreichen, dass junge Verbraucherinnen und Verbraucher so früh wie möglich lernen, die an sie gerichteten Angebote kritisch zu bewerten und eine für sie richtige Auswahl zu treffen. Unsere Modellprojekte zeigen, wie Verbraucherbildung an Schulen funktioniert. Im Bereich Gesundheit spielt natürlich auch die Digitalisierung eine zunehmend große Rolle – Stichwort „sensible Gesundheitsdaten“. Gerade hier ist aus meiner Sicht die Stärkung von digitalen Kompetenzen notwendig.

In dieser Ausgabe unseres Kundenmagazins „Für mich“ dreht sich alles um Patientensicherheit. Welche Überschneidungen sehen Sie zum Verbraucherschutz?

Wie bei allen Themen des Verbraucherschutzes ist es auch im Gesundheitsbereich wichtig, sich so gut wie möglich und nötig zu informieren, um die richtige Entscheidung zu treffen, sei es bei Fragen der Ernährung, der Gesundheitsvorsorge generell oder der richtigen Behandlungsmethode. Verbraucher sollten sich umfassend und unabhängig informieren können, bevor sie sich notwendigen Behandlungen unterziehen. Die Verbraucherzentralen der Bundesländer sind hier wichtige kompetente Anlaufstellen.

Mit seiner Komplexität stellt das Gesundheitssystem ganz eigene Anforderungen, wenn es um Patientensicherheit beziehungsweise Verbraucherschutz geht. Wo sehen Sie hier die größten Herausforderungen?

Verbraucherinnen und Verbraucher sind bei Gesundheitsfragen in der Regel Laien, die Experten gegenüberstehen. Ich denke, dass Transparenz hier besonders wichtig ist, wenn es um Fragen geht wie: Wo finde ich gute Informationen? Welche Kosten kommen für Behandlungen auf mich zu und welche Kosten müssen privat getragen werden? Jeder möchte ja das Beste für seine Gesundheit tun, deshalb sollten Verbraucher auch die Möglichkeit haben, sich rund um die Gesundheit möglichst umfassend informieren zu können.

Frau Weber-Moritz, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Info

Mehr zur Deutschen Stiftung Verbraucherschutz finden Sie im Internet unter www.verbraucherstiftung.de.

Patienteninformation: Sicher in der Arztpraxis
patienteninformation.pdf